Die 24jährige Hilda J.-S. schildert in einem Bericht die Aussiedlung aus Rohnstock (Schlesien) nach Rosellen am Niederrhein im Sommer 1946.
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Laufend kommen neue Trecks, man trifft Bekannte, überall das gleiche Leid, die gleiche Sorge, die bange Ungewißheit und auch Gleichgültigkeit, man ist fast am Ende seiner Kraft!1

Biographisches Kurzportrait
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Hilda J.-S. wurde am 29. Dezember 1922 in
Roztoka
deu. Rohnstock, deu. Rostock

Das Dorf Roztoka gehört heute zur Landgemeinde Dobromierz in Polen. Erstmals erwähnt wurde es 1305 als „Rostock“. Bekannt ist der Ort auch durch sein gleichnamiges Schloss. Roztoka hat heute ca. 1.100 Einwohner:innen.

im Kreis
Jauer

Die niederschlesische Stadt Jawor liegt an der Wütenden Neiße (Nysa Szalona), ca. 70 km westlich von Breslau, im heutigen Polen und ist seit dem 11. Jahrhundert schriftlich belegt. Jauer war ein Zentrum der Reformation. Im 14. Jahrhundert ein wichtiges Handelszentrum, wurde Jauer später für Leinenweberei und Buchdruck bekannt, ab dem 19. Jahrhundert etablierten sich weitere Industriezweige.

in 
Schlesien
ces. Slezsko, eng. Silesia, pol. Śląsk

Schlesien (polnisch Śląsk, tschechisch Slezsko) ist eine historische Landschaft, die heute überwiegend im äußersten Südwesten Polens, in Teilen jedoch auch auf dem Gebiet Deutschlands und Tschechiens liegt. Mit Abstand wichtigster Fluss ist die Oder. Nach Süden wird Schlesien vor allem durch die Gebirgsketten der Sudeten und Beskiden eingegrenzt. In Schlesien leben heutzutage knapp 8 Millionen Menschen. Zu den größten Städten der Region zählen Wrocław (hist. dt. Breslau), Opole (Oppeln) und Katowice (Kattowitz). Vor 1945 gehörte die Region zweihundert Jahre lang großteils zu Preußen, vor den Schlesischen Kriegen (ab 1740) fast ebenso lange Zeit zum Habsburgerreich. Schlesien wird in Ober- und Niederschlesien eingeteilt.

 geboren. Sie absolvierte von 1937 bis 1939 eine kaufmännische Ausbildung. Im Juni 1942 heiratete sie; ihr Mann fiel jedoch wenig später im Dezember im Krieg gegen die Sowjetunion. Nach Kriegsende arbeitete sie unentgeltlich für den polnischen Verwalter des Ortes Rohnstock bis sie zusammen mit allen anderen Deutschen im Juli 1946 nach Deutschland ausgewiesen wurde. Die Wegstrecken während der Ausweisung legte Hilda J.-S. teils zu Fuß, teils mit dem Bus oder der Bahn zurück. Ein neues Zuhause fand sie in Rosellen in Nordrhein-Westfalen (heute ist Rosellen ein Stadtteil von Neuss). Von 1949 bis 1951 studierte Hilda J.-S. an der Akademie für Gemeinwirtschaft in Hamburg.
Historischer Hintergrund
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Das Tagebuch von Hilda J.-S. schildert die Aussiedlung aus Schlesien 1946. Es gibt einen Einblick in die dritte Phase der Zwangsaussiedlung der Deutschen aus Ostmitteleuropa: Die erste Phase, noch vor Kriegsende, war charakterisiert durch chaotische Flucht vor der Roten Armee. Die zweite Phase unmittelbar bei Kriegsende war bestimmt von oftmals gewaltsamen Vertreibungen. Die dritte Phase umfasste Aussiedlungen, die ab Anfang 1946 von den polnischen Behörden angeordnet und durchgesetzt wurden. Hilda J.-S. dokumentiert die vielen Zwischenstationen auf ihrer Migrationsroute. Das Tagebuch vermittelt auf diese Weise einen Einblick in die unterschiedlichen Erfahrungen auf dem Weg. Da die Autorin ihr eigenes handschriftliches Tagebuch später mit der Schreibmaschine abschrieb, entstanden im Text möglicherweise Überlagerungen unterschiedlicher Interpretationen des Geschehens. Greifbar wird dies etwa in der Passage, die 1946 den Erhalt von 25 „DM“ [„Deutsche Mark“] schildert, obwohl es „DM“ erst seit der Währungsreform 1948 gab.
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Die Abschrift des Tagebuchs stellte Hilda J.-S. 1998 dem Deutschen Tagebucharchiv (DTA) in Emmendingen bei Freiburg zur Verfügung. Der Bestand enthält neben der Abschrift eine handschriftliche Niederschrift der Abschiedspredigt des Rohnstocker Pfarrers, sowie mehrere Karten von Schlesien, einen Druck und eine Beschreibung des Ortes Rohnstock. Die Vereinbarung mit dem Tagebucharchiv zur Nutzung des Bestandes sieht vor, dass im Copernico-Portal nur der Vorname mit abgekürztem Nachnamen der Autorin genannt wird.
Vorbereitungen zum Weggang aus Rohnstock
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Die Aufzeichnungen von Hilda J.-S. beginnen am 25. Juli 1946 dem Tag vor der Ausweisung aus Rohnstock im Landkreis Jauer in Schlesien. Auch wenn sie sich wundert, dass es mit einem Mal so schnell geht, so ist keiner im Dorf überrascht oder unvorbereitet.
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Wartete man nicht bereits seit Wochen auf diesen Tag? Die Rucksäcke, die Geschirrwannen, die Bettsäcke, in irgendeiner Ecke, in einem unverdächtigen Winkel, sie standen oft schon seit Wochen bereit, bereit zur Abreise nach Westdeutschland. Für das, was man außerdem noch retten wollte, besonders für Wertsachen, die mitzunehmen verboten war, war ebenfalls alles vorbereitet und das war gut!2

Der Treck setzt sich in Bewegung
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Am 26. Juli 1946 um 6 Uhr morgens beginnt die Ausweisung der Rohnstocker.  Die ersten 12 Kilometer von Rohnstock nach Jauer legen sie zu Fuß und mit Handkarren zurück. Die Angst vor Plünderungen ist groß und es gibt Schwierigkeiten mit den behelfsmäßigen Transportmitteln.
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„Nach 2 stündiger Ungewißheit ob man auch mit seiner letzten Habe noch aus Rohnstock hinaus kommt, setzt sich der Treck langsam in Bewegung. Vorn [sic!] vorn kommt die Parole, daß bereits die ersten Wagen teilweise beraubt werden, Betten, Wäsche, Geschirr und Lebensmittel. […] Schon liegen die ersten Wagen auf der Seite, umgekippt, ein Achsenbruch, das sind die Ursachen für den Aufenthalt. […] Für die vielfach nur behelfsmäßigen Wagen und die Reisekörbe auf Achsen ist dieser Weg recht schwierig zu befahren.3
Der Rohnstocker Treck erreicht gegen Abend die Kleinstadt Jauer; nach und nach treffen auch Trecks aus anderen Dörfern ein. Hilda beschreibt die Unsicherheit und Angst, die alle umtreibt.
„Laufend kommen neue Trecks, man trifft Bekannte, überall das gleiche Leid, die gleiche Sorge, die bange Ungewißheit und auch Gleichgültigkeit, man ist fast am Ende seiner Kraft! Strapazen und Bange vor dem Kommenden, trostlose Müdigkeit!!! Es ist schon finster in dieser Sommernacht, da trifft der Treck aus Ketschdorf ein. die [sic!] Ärmsten, sie hatten den weitesten Weg, ca. 35 km zu Fuß und bis Leipe schon 2 Tote. Junge Menschen, die den Anstrengungen nicht mehr gewachsen waren, einen Burschen von 17 Jahren, ein Mädchen von 19 Jahren. Andern Tags ist in Jauer ihre Beerdigung, die Angehörigen dürfen nicht dabei sein. Erschöpft und bettelarm, durstig und hungrig betten sich tausende in Hof, Garten und Gebäuden auf ihre letzten [sic!] Habe, mit Grauen an den kommenden Tag denkend ... ob es noch schlimmer wird?4
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In Jauer müssen sie mehrere Tage ausharren. Die Waggons kommen in der Nacht von Samstag, 27. Juli, auf Sonntag, 28. Juli 1946. Eine Lokomotive für die Abfahrt steht jedoch nicht zur Verfügung. Weiter geht es erst am Donnerstag, 1. August 1946. Hilda schildert die Tage in Jauer, die Angst vor der sowjetischen Armee und das Warten.
Wir warten auf den Leerzug, Wir [sic!] warten bis nachts 12 Uhr. Wie das Klingelzeichen zur Einbescherung der Kinder zu Weihnachten, solche Musik ist das Anrollen des Zuges für unsere Ohren. Vor dem gab es Ängste wegen der Russen! Rollte doch ein Transportzug ein und hielt so lange, daß die Russen sich schon in beängstigender [sic!] Nähe unseres Rastplatzes begeben hatten. […] Dei [sic!] Verladung erfolgt trotz Finsternis und schlafender Kinder ruhig […]. Die Waggontüren wurden von innen mit Draht verankert, wir wurden vor russischen Überfällen aus dem Lager Alt-Jauer gewarnt. Und tatsächlich wollten nachts gegen 2 Uhr Russen in den Zug eindringen. Frauenschreie, die Wache schießt... die Russen werden vertrieben und so verging die Nacht.
Noch ist jeder erschöpft, alles fragt: Wann geht es weiter? Wann kommt unsere Lock [sic!]?
Wieder wird es Abend, wir stehen noch auf demselben Fleck […]. Die Nacht kommt, wieder hören wir Schreie, gleich in unserer Nähe, es wird geschossen. […] ,da beginnt ein furchtbares Gewitter. Blitz folgt auf Blitz, es ist taghell, Hagelkörner gehen nieder... die Ärmsten, die draußen mit ihrem Gepäck und den kleinen Kindern im Freien sitzen und aud [sic!] den nächsten Leerzug zur Verladung warten! […] Die Nächte bleiben unruhig der Russenwegen [sic!]. Eine Frau wurde von einem Russen aus Fahrlässigkeit angeschossen.5
[Anm. d. Red.: Unklar ist in diesem Eintrag, wer die bewaffneten Wachen für den Zug stellte. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass den Deutschen Waffen anvertraut wurden. Daher könnten es polnische oder auch sowjetische Soldaten gewesen sein].
Über Liegnitz und Magdeburg in die Flüchtlingslager Mariental und Immendorf
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Mit dem Zug fahren sie über
Legnica
deu. Liegnitz

Liegnitz ist eine von 99.000 Menschen bewohnte Stadt in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Die Stadt liegt im Westen des Landes unweit der Hauptstadt der Woiwodschaft, Breslau. Liegnitz war bis 1945 Teil der preußischen Provinz Schlesien.

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Sprottau

Die niederschlesische Stadt Szprotawa liegt heute in Polen und hat ca. 11.500 Einwohner:innen. Sie wurde erstmals im Jahr 1000 erwähnt. Besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts florierte die Sprottauer Wirtschaft aufgrund der ansässigen Industrie.

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Żagań
deu. Sagan, ces. Zaháň, . Žahań, lat. Saganum

Żagań liegt in Niederschlesien, ungefähr auf halber Strecke zwischen Cottbus und Breslau. Die Stadt wurde 1202 erstmals urkundlich erwähnt und hat heute gut 25.000 Einwohner:innen.

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Sorau

Żary liegt im polnischen Teil der Niederlausitz und ist mit knapp 40.000 Einwohner:innen zweitgrößte Stadt der Niederlausitz nach Cottbus. 1007 wurde das Gebiet „Zara“ erstmals schriftlich erwähnt, 1260 erhielt Sorau Stadtrechte. Mit der Niederlausitz kam Sorau 1635 zu Kursachsen, 1815 zu Preußen. Im 19. Jahrhundert war es ein Zentrum der in der Region florierenden Textilindustrie.

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Sorau

Żary liegt im polnischen Teil der Niederlausitz und ist mit knapp 40.000 Einwohner:innen zweitgrößte Stadt der Niederlausitz nach Cottbus. 1007 wurde das Gebiet „Zara“ erstmals schriftlich erwähnt, 1260 erhielt Sorau Stadtrechte. Mit der Niederlausitz kam Sorau 1635 zu Kursachsen, 1815 zu Preußen. Im 19. Jahrhundert war es ein Zentrum der in der Region florierenden Textilindustrie.

bis nach
Kohlfurt

Die Stadt Węgliniec liegt im polnischen Teil der Oberlausitz und hat heute ca. 3.000 Einwohner:innen. Sie entstand ab 1502 um ein Hammerwerk und entwickelte sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Knotenpunkt im Eisenbahnnetz.

. Von da aus geht es nach zweistündigem Aufenthalt über Hoyerswerda und Magdeburg weiter in das Lager Mariental im Kreis Helmstedt. Hilda berichtet wenig über die Fahrt und die einzelnen Stationen. Sie schildert jedoch den Aufenthalt im Lager Mariental (bei Helmstedt), auch wenn sie dort nur etwas mehr als einen Tag verbringt. Danach geht es über Braunschweig in das Lager Immendorf.6
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Wir […] setzten erfrischt unsere Fahrt fort! Sie geht nun über Hoyerswerda in Richtung Magdeburg. Dort sehen wir die ersten Kriegszerstörungen. Zu beiden Seiten der Bahnlinie stehen die ausgebrannten Häuserblocks […].7

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„Jeder von uns hatte von diesem Lager [Mariental] bereits viel gehört, wo schon Tausende durchgeschleust wurden. Nachts 2:20 Uhr kommen wir dort an. Unser Handgepäck tragen wir selbst, alles andere wird auf LKW's verladen. Im Lager treten wir in 4 er Reihen an, Männer und Frauen getrennt, zur Entlausung und Registrierung - schon wieder einmal. […] Es gibt Verpflegung und zwar warme Suppe, außerdem unsere Marschverpflegung, dafür zahlten wir pro Kopf nur 2,-- RM.  Für alle katholischen Flüchtlinge war heilige Messe, für die evangelischen eine kurze Andacht. Wir schreiben die erste Post nach Schlesien und nach Westdeutschland, wissen wir doch, wo wir von da aus hinkommen sollen. Nordenham steht auf der Rückseite der Registrierscheine; […] Hier in Mariental sieht man den Unterschied zwischen einem deutschen und einem polnischen Lager. Herrscht doch hier die größte Sauberkeit und ist für alles gesorgt, während es in Jauer schon mit einer Waschgelegenheit schlecht bestellt war, von der Toiletten-Anlage gar nicht zu sprechen.8
Abwarten im Flüchtlingslager Immendorf
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Im Lager Immendorf verbringt Hilda mehrere Tage und es kehrt eine gewisse Normalität ein, auch wenn die Fragen an die Zukunft immer präsent sind.
„Abend[s] finden wir uns alle zusammen und singen Heimat lieder [sic!] und halten anschließend eine kurze Abendandacht. Der Ketschdorfer-Chor singt schöne Heimatlieder, Duette werden vorgetragen – wir fühlen uns wieder wie freie Menschen!!9
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Es ist der 6. August. Wir sind noch immer im Lager Immendorf. Wann wird es weiter gehen? Kommen wir nun an unseren endgültigen Bestimmungsort oder erst wieder in ein Lager? Werden wir etwa noch einmal wegen Ungeziefer gepudert? Das sind die kleinen Fragen an unsere Zukunft, die uns augenblicklich beschäftigen.10

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„Jetzt gibt es viel Briefe zu besorgen, auf der Suchstelle vermißte Angehörige suchen zu lassen usw. […] Die meiste Zeit wird hier verschlafen, man kann sich endlich von den Strapazen der langen Reise erholen. […] Wie schön wäre es, wieder ein eigenes „zu Hause" zu haben. Kino gibt es hier und am Wochenende sogar Tanz! Ja, wenn das Graue, das Ungewisse der Zukunft nicht wäre, die Jugend in uns würde uns nach langer Entbehrung aller dieser Vergnügen dazu treiben, uns kopfüber in all das Vergnügen hinein zu stürzen.11
Ankunft in Rosellen (heute ein Stadtteil von Neuss/NRW)
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Am 8. August 1946 geht es mit dem Zug von Immendorf weiter nach Wipperführt. Nach einer Übernachtung dort, fährt ein Zug weiter über Wuppertal, Düsseldorf und Neuss bis Dormagen. Per Bus werden die Vertriebenen auf die umliegenden Dörfer verteilt.
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Am Sonntagmittag werden wir per Autobus auf die Dörfer verfahren. Norf wurde uns als Ziel gesagt, aber auch von hier aus geht es noch weiter auf ein kleineres Dorf, nach Rosellen.12

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„Wir kommen an: Ein schmutziger, dunkler Raum, ein Saal, in dem früher Ostarbeiter untergebracht waren, - wie trostlos sieht es hier aus! Nach 16 tägiger Fahrt sind Eimer und Scheuertücher das erste [sic!], was wir auspacken müssen[,] um uns das Plätzchen sauber zu machen, auf dem wir sitzen wollen. Am Nachmittag gibt es Essen aus einer Fleischerei, es schmeckt uns, denn wir sind hungrig geworden. Abends bekommen wir pro Kopf 100 Gramm Wurst, welche Sensation!! Ebenso gibt es Brot und Butter. Am anderen Tag bekommen wir vom Amt in Norf unsere Lebensmittelkarten und eine einmalige Beihilfe für Erwachsene in Höhe von 25,-- DM, für Kinder 10,-- DM. Wir gehen wieder einmal einkaufen, können mit deutschem Geld im Laden bezahlen, welch eine Freude ist das doch! Es gibt zu unserer aller Freude Salzheringe, die wir 2 Jahre lang nicht hatten. Arbeit gibt es viel und eine Menge zu besorgen, wir können es uns auch den Verhältnissen entsprechend etwas bequem machen. Außerdem gibt es Sonderzuteilungen für Waschmittel. Auch Eier gibt es. Die Verteilung dieser Sachen für alle Lagerinsassen nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, aber wir fangen an uns wohlzufühlen.13
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Mit dieser Beschreibung des Lagers in Rosellen enden die Aufzeichnungen von Hilda J.-S. Aufgrund des Doppelnamens ist davon auszugehen, dass sie noch einmal geheiratet hat. Informationen zu ihrem weiteren Lebensweg befinden sich nicht im Deutschen Tagebucharchiv. Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen im Nachkriegsdeutschland stellte eine große Herausforderung dar. In der Forschungsliteratur wird mittlerweile die Bedeutung der Flüchtlinge für den wirtschaftlichen Wiederaufbau nach dem Krieg in Ost und West betont, so etwa in dem Sammelband von Krauss, Marita (Hg.): Integrationen. Vertriebene in den deutschen Ländern nach 1945, Göttingen 2008.
Quellen:
Deutsches Tagebucharchiv, Signatur 100-1, Hilda J.-S.; Vertreibung aus Schlesien 1946.
Kartenmaterial der Kartensammlung (Herder-Institut)
Bearbeitung:
Quellenauswertung und Analyse: Johanna Michaela Stevanin
Kartografische Montagen: Laura Gockert
Redaktion: Christian Lotz
Text
Dieser Beitrag stammt aus der Serie: „Zwangsmigration: Menschen und ihre Fluchtwege